Wolke sieben


Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der Herr hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden!   Jesaja 49,13

 

Liebe Gemeinde!

Wer sich in einen anderen Menschen verliebt hat, schwebt auf Wolke sieben. Wer etwas besonders Schönes erlebt, ist im siebten Himmel. In glücklichen Zeiten nehmen wir gerne andere Menschen mit in unseren Jubel hinein und am liebsten noch Himmel und Erde dazu. Schmerzhaft ist es allerdings, wenn das Glück nicht tragfähig ist und wir irgendwann von Wolke sieben auf den Boden fallen. Manche Menschen lassen deshalb lieber erst keine großen Gefühle dazu. So etwa beschreibt es Philipp Dittberner in seinem Hit „Wolke 4“, den wir in diesem Jahr immer wieder im Radio hörten. Er begnügt sich vorsichtshalber damit, auf Wolke vier zu bleiben, um nicht zu tief zu fallen.

Von einem überwältigenden Glückserlebnis spricht auch der Prophet im Jesajabuch. Dabei sind die äußeren Umstände für ihn und die übrigen Israeliten alles andere als himmlisch: Sie leben als deportierte Sklaven weit weg von ihren Volks- und Familienangehörigen. Ihre Gefühle sind eher am Boden als in himmlischen Sphären.

Doch Gott gewährt dem Propheten den Blick in eine bessere Zukunft. Gott wird das Geschick der Verbannten wenden, sein Volk trösten und sich ihres Elends annehmen. Ihre Freude wird so groß sein, dass sie Himmel und Erde erfassen und bis in ihr gegenwärtiges Elend hineinstrahlen wird.

Im Neuen Testament ist die Geburt Jesu die Gelegenheit, bei der die prophetische Vision Wirklichkeit wird, ein Ereignis, das Himmel und Erde singen lässt. Nachdem die Hirten auf dem Feld von diesem Ereignis erfahren haben, hören sie die Engel im Himmel singen. Was aber ist so Herausragendes an diesem sehr menschlichen Ereignis, an der Geburt gerade dieses Kindes?

Lukas beschreibt in seinem Evangelium Jesu Geburt nicht nur als ein sehr menschliches, sondern geradezu als ein erbarmungswürdiges Ereignis. Jesus wird weit weg von zu Hause geboren, in einem Viehstall, zu einem Zeitpunkt, als Maria und Josef eigentlich noch gar nicht geplant hatten, Eltern zu werden. Er wird von Anfang an von den Mächtigen verfolgt. Seine ersten Lebensjahre sind von Flucht bestimmt. Trotzdem erkennen in seinem Weg Menschen damals und heute das Wirken Gottes. Denn in ihm lässt Gott selber sich auf unser Elend, unsere Fremde, unsere Bedürftigkeit ein. Er teilt sie mit uns. Er begleitet uns auf schwierigen Wegstrecken und wendet unsere Not.

Gottes Einsatz verleiht dem, was an Weihnachten geschieht, wirklich kosmische Dimensionen. Denn Gott begibt sich in Jesus mit an die Tiefpunkte des Lebens und erweist uns seine Liebe. Die Freude, die er schenkt, ist nachhaltig. Wir stehen nicht in Gefahr, nach den Festfreuden von Wolke sieben ins Bodenlose zu fallen, sondern allenfalls in seine ausgebreiteten Arme. Deshalb können wir uns trauen, uns zu freuen, egal ob wir dies mehr im Stillen tun, oder Himmel und Erde in unsere Freude miteinbeziehen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie ein Stück dieser Weihnachtsfreude auf Ihrem ganzen Weg durch das Jahr 2016 begleitet!

Es grüßt Sie herzlich

Ihre Pfarrerin Hartmann

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