Andacht Februar 2017


Monatsspruch für Februar


Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes:
Friede diesem Haus !
Lukas 10, 5

Liebe Gemeinde!
Schalom (= Friede) lautet der in Israel übliche Gruß. Vermutlich hat Jesus so Menschen begrüßt, wenn er eins ihrer Häuser betrat. Aber er hat noch viel mehr getan, als den Bewohnern nur Frieden zu wünschen. Für ihn war dieser Gruß sozusagen Programm. Wo er Menschen besuchte, widerfuhr ihrem Haus Heil: Traurige wurden getröstet, Kranke geheilt, Unrechttäter kamen zur Besinnung und begannen, Wiedergutmachung zu leisten. Jesus hat sich nicht in die politischen Auseinandersetzungen seiner Zeit eingemischt, zum Bedauern einiger radikal eingestellter Jünger. Denn er wusste: Wirklicher Friede muss von innen her wachsen, im kleinsten Bereich menschlichen Miteinanders; im Haus, wo Menschen auf relativ engem Raum miteinander wohnen und auskommen müssen.
Frieden muss von innen her wachsen: Diese Einsicht legt sich uns in unserer Zeit besonders nahe, in der der Friede auf vielfache Weise angegriffen ist: durch Kriege und terroristische Anschläge, aber auch durch rücksichtsloses und brutales Verhalten in den sozialen Netzwerken und im täglichen Miteinander. Es hapert an der Erziehung zum Frieden in den privaten und öffentlichen Gebäuden. Jugendliche Flüchtlinge kommen, ihren Familien entrissen, in unser Land, haben schlimmste Gewalt miterlebt und vielleicht nie gelernt, was dazu gehört, in Frieden und Respekt miteinander zu leben. Aber auch junge Menschen, die bei uns aufwachsen, werden oft vernachlässigt und bekommen keine Werte mehr vermittelt. Der christliche Glaube wird von vielen als überholt abgetan, aber die Werte, die mit ihm verbunden sind, sind mit seiner Ablehnung gleichzeitig verschwunden.
Es wird tatsächlich Zeit, dass wir uns wieder gegenseitig Frieden wünschen, ihn verbreiten und auch an die nächste Generation weitergeben. Es ist nicht überholt, seine Kinder dazu erziehen, sich rücksichtsvoll und einfühlsam zu verhalten, auch mal nachzugeben und den untersten Weg zu gehen. Es ist deshalb nicht überholt, weil nicht nur der Friede im Kleinen, sondern auch der Friede im Großen von diesen Fähigkeiten abhängt und diese Welt viele Menschen braucht, die sich friedfertig verhalten.
Das heißt nicht, dass dies leicht ist. Ein freundlicher Gruß ist da nur ein Fingerzeig in die richtige Richtung. Jesus hat diese Richtung weiterverfolgt, mit ganzer Hingabe, bis zu seinem Tod am Kreuz. Wer ihn in das Haus seines Lebens lässt, der erfährt inneren Frieden. Der kommt mit sich ins Reine und erlangt sein inneres Gleichgewicht. Das ist vielleicht die wichtigste Voraussetzung, um anderen friedfertig zu begegnen.
Wie schade, dass unsere Sprache keinen Gruß kennt, der dem hebräischen Wunsch „Schalom“ inhaltlich angemessen wäre. Wie schön wäre es, wenn wir uns in Familien, Schulen und Betrieben auch gegenseitig mit einem Friedenswunsch begrüßen würden. Doch noch wichtiger ist es, dass wir diesen Wunsch zu unserem inneren Programm machen und uns vom Friedensstifter Jesus zu einem freundlichen und zuvorkommenden Verhalten anleiten zu lassen.
So grüße ich Sie in diesem Monat mit einem herzlichen „Schalom“!

Ihre Pfarrerin Hartmann

Foto: pb826/pixabay

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