Andacht Juni 2017



Monatsspruch für Juni


Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Apostelgeschichte 5, 29

Liebe Gemeinde!

Viele Autofahrer nutzen inzwischen auf ihnen unbekannten Strecken ein Navigationssystem. Das erspart während der Fahrt das mühsame Hantieren mit der Landkarte. Während einem eine freundliche Stimme den richtigen Weg weist, hat man die Hände frei zum Bedienen des Autos. Widersinnig wäre es, gleichzeitig das Radio so laut einzuschalten, dass man die Anweisungen des Navigationssystems nicht mehr versteht. Wenn man dagegen auf sie hört und ihnen folgt, gelangt man ans richtige Ziel. Meistens zumindest, aber das ist eine andere Geschichte.

Um das richtige Hören geht es auch im Monatsspruch für Juni: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apostelgeschichte 5, 29) Das Wort „Gehorchen“ hat in den Ohren vieler eher einen negativen Klang. Von Kindern wird, auf Grund ihrer fehlenden Lebenserfahrung, erwartet, dass sie den Anweisungen ihrer Eltern gehorchen. Aber wer hat dies als Kind schon immer gerne getan? Als Erwachsener fühlt man sich dann leicht in die Kindheit zurückversetzt, wenn man den Anweisungen anderer Gehorsam leisten soll.

Dabei besteht nun mal in vielen Bereichen des Lebens ein Machtgefälle. Viele Abläufe funktionieren nur, wenn wir uns an vorgegebene Regeln halten. Ja, oft üben wir mehr „Gehorsam“ aus, als eigentlich nötig wäre: nicht nur gegenüber schriftlich niedergelegten Vorschriften, sondern auch gegenüber ungeschriebenen Gesetzen. Die einen beugen sich der Diktatur der Modewelt und tragen nur, was gerade angesagt ist. Andere leben nach den Geboten bürgerlicher Anständigkeit. Ja, selbst die eigenen Bedürfnisse sind für manchen so maßgebend, dass sie darüber etwa die Not anderer übersehen. Vieles im Leben kann zum Gesetz werden.
In Palästina waren zur Zeit der ersten christlichen Gemeinde außer dem römischen Gesetz viele geschriebene und ungeschriebene Gesetze der jüdischen Gemeinde maßgebend. Manche davon waren hilfreich, andere eher einengend, fast wie ein Gefängnis. Auch das Wort der Hohenpriester war Gesetz. Als die Apostel nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt gegen deren Gebot im Tempel predigen, werden sie zur Strafe ins Gefängnis geworfen. Ein Engel Gottes jedoch befreit sie, und sie werden zu „Wiederholungstätern“: Sie beginnen direkt wieder zu predigen. Von den Hohenpriestern darauf angesprochen, antworten sie mit den Worten unseres Monatsspruches. Das Wort der Hohenpriester ist wichtig für sie. Das Wort des lebendigen Gottes jedoch, der sogar den gekreuzigten Jesus aus dem Tode herausgerufen und sie in den Verkündigungsdienst berufen hat, ist noch wichtiger. Im Konfliktfall müssen sie ihm mehr gehorchen.

Der Gehorsam, den Gott von uns erwartet, macht uns nicht klein, sondern führt uns in die Freiheit: Wir werden dazu angeregt darüber nachzudenken, ob es wirklich so wichtig ist, jedem Trend und jeder fremden Meinung Folge zu leisten. Es gilt, unser Ohr zu spitzen für das, was Gott uns will. Durch sein gutes Wort will er unser Leben an sein gutes Ziel bringen, das er oft sehr viel besser kennt als wir. Auf ihn zu hören, zieht keine passive Ergebung nach sich, sondern macht die Hände frei, unser Lebensauto auf einen solchen Kurs zu lenken, bei dem weder wir noch die Menschen neben uns Schaden nehmen.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Pfarrerin Hartmann

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