Andacht Oktober 2017



Monatsspruch für Oktober


Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut. Lukas 15, 10

Liebe Gemeinde!

Als ich diese Andacht verfasse, befinden wir uns noch mitten im Wahlkampf für den Bundestag. Die Straßen sind gesäumt mit Plakaten der Parteien. Im Fernsehen und Internet finden Interviews und Redewettkämpfe statt. Da wird viel versprochen, um Menschen zu gewinnen. Da sind manche hohlen Phrasen zu lesen, die zwar schön klingen, aber wenig aussagen. Die Bewerber wählen schöne Worte, um möglichst viele Wähler zu gewinnen und keinen vor den Kopf zu stoßen. Inhalte bleiben dabei oft auf der Strecke. Man fragt sich unwillkürlich: Ob etwa die Wahlplakate geeignet sind, um auch nur einen einzigen Wähler zu gewinnen? Vor lauter Bemühungen, alle anzusprechen, fühlt sich schließlich keiner mehr angesprochen.

Parteien sind darauf angewiesen, möglichst viele Menschen hinter sich zu bringen. Sie können auf die Interessen einzelner keine Rücksicht nehmen. Eine ganz andere Haltung kommt im Monatsspruch für Oktober zum Ausdruck: „Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“ (Lukas 15, 10) Lukas 15 ist das Kapitel, in dem Lukas uns drei Verlorenen-Gleichnisse überliefert: das Gleichnis vom verlorenen Schaf, das vom verlorenen Groschen und das vom verlorenen Sohn. Gleichnisse, in denen jeweils ein Tier, Gegenstand oder Mensch verlorengeht und wiedergefunden wird, sodass die Freude groß ist. Oft werden über der Suche einer oder sogar eine große Menge für kurze Zeit vernachlässigt.

Jesus verdeutlicht uns mit diesen Gleichnissen das Verhalten Gottes. Er ist so souverän, dass er nicht auf die Zustimmung der großen Massen angewiesen ist. Er kann es sich leisten, dem einzelnen nachzugehen, der sich auf Abwegen befindet. Seine Liebe zu uns Menschen und seine Sehnsucht nach uns ist groß, so dass er im Suchen große Klasse ist. Er belässt es nicht bei Worten, sondern hat sich in Jesus Christus auf die Suche nach uns Menschen begeben. Bei ihm kommt nicht erst Freude auf, wenn er die Massen hinter sich gebracht hat. Er freut sich über jeden einzelnen Menschen, den er für sich gewinnen kann, über dich und über mich.

Gott freut sich mit seinen Engeln über jeden Verlorenen, der wiedergefunden wird. Die Menschen jedoch, denen Jesus diese Geschichte erzählt, fühlen sich alles andere als verloren. Es sind die gläubigen Menschen seiner Zeit, die sich ärgern, dass er mit schlitzohrigen Geschäftsleuten und anrüchigen Gestalten mehr Zeit verbringt als mit ihnen. Im Gegensatz zu ihnen fühlen sie sich als Parteigänger Gottes. Dabei haben sie die Größe und Souveränität Gottes aus den Augen verloren, angesichts derer jeder von uns auf der Seite der Verlorenen steht. Wie gut, dass Gott sich auch für uns Zeit nimmt und nach uns sucht. Wenn wir uns von ihm finden lassen, nehmen wir teil an seinem großen Freudenfest. Dann wird der Jubel im Himmel noch einmal ein Stück lauter!

Es grüßt sie herzlich
Ihre Pfarrerin Hartmann

Foto:pixabay.de

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