Andacht März 2018



Monatsspruch für März


Jesus Christus spricht: Es ist vollbracht. Johannes 19, 30

Liebe Gemeinde!

„Es ist vollbracht!“ – diese Worte könnte man sich im Munde so manches großen Künstlers vorstellen. Vielleicht hat Michelangelo dies nach der Vollendung seiner Skulptur „David“ gesagt oder Leonardo da Vinci nach dem letzten Pinselstrich an der Mona Lisa. Eine solche Aussage aus ihrem Mund wäre gut nachvollziehbar, wird uns doch angesichts ihrer Meisterwerke deutlich, wie viel konzentrierte Schaffenskraft in sie geflossen ist.
Stattdessen überliefert uns der Evangelist Johannes den Satz als eines der letzten Worte Jesu am Kreuz. Die anderen Evangelisten haben andere ausgewählt. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ – für Matthäus und Markus ist es wichtiger gewesen, diesen schmerzerfüllten Schrei zu überliefern. Wir ahnen etwas von dieser Gottverlassenheit, wenn wir an den am Kreuz hängenden Gottessohn denken. An ihn, der so eins mit Gott und seinem Willen war. Manchen Verzweifelten hat er wieder dazu gebracht, vertrauensvoll nach Gottes Hand zu fassen. Manchen Verirrten hat er auf den rechten Weg gebracht. Von ihm ging so viel Ruhe und Klarheit aus, dass viele sich an ihm orientierten und ihn „Meister“ nannten.
Letztendlich aber ist ihm sein Dasein für andere nicht gelohnt worden. Stattdessen haben Neider und Verbohrte ihn ans Kreuz gebracht. Auch Gott hat ihn nicht vor dem Schlimmsten bewahrt. Kein Wunder, dass Jesus sich in seiner letzten Stunde nicht nur von Menschen, sondern auch von Gott verlassen fühlt.
Erst mit einigem Abstand – und Johannes ist der Evangelist, der zeitlich den größten Abstand zu Jesus hat – wird deutlich, dass Jesus trotz seines erbärmlichen Todes nicht gescheitert ist, sondern sein Lebenswerk vollendet hat. Denn bis in die tiefste Tiefe, bis in die Gottverlassenheit ist er den leidenden Menschen auf der Spur geblieben und hat ihnen zur Seite gestanden. Wer selbst schon einmal einen solchen Tiefpunkt erlebt hat, dass er sich von Gott und allen Menschen verlassen gefühlt hat, der ahnt vielleicht am ehesten, welchen Halt es darstellt, dass Jesus uns selbst in solchen Situationen zur Seite steht. An Ostern hat Gott sich schließlich selbst zu seinen Leidensweg bekannt, mit dem Jesus Gottes Eintreten für uns vollendet hat.
Das Kreuz – für Ungläubige und Menschen, die sich selbst genug sind, Zeichen einer Niederlage. Für gläubige Menschen aber und solche, die um ihre Hilfsbedürftigkeit wissen, Zeichen dafür, dass sich Gottes Liebe zu uns gegen alle Widerstände durchgesetzt hat. Hier hat Jesus wahrlich sein Meisterwerk vollbracht, ein Meisterwerk der Hingabe – und lädt uns ein, uns in seine offenen Arme fallen zu lassen.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Pfarrerin Hartmann

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