Andacht Juni 2018



Monatsspruch für Juni

Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt. (Hebr 13, 2; Monatsspruch für Juni)



Liebe Gemeinde!
Die Ausbreitung des christlichen Glaubens im 1. Jahrhundert nach Christus muss eine regelrechte „Reisewelle“ ausgelöst haben, wie wir aus den Briefen des Neuen Testaments erfahren. Zum einen gab es den Auftrag des erhöhten Herrn, das Evangelium bis an die Enden der Erde bekannt zu machen. Er setzte viele Missionare in Bewegung. Zum anderen gab es die Gegenbewegung: Der christliche Glaube stieß beim Kaiser und seinen Getreuen auf Widerstand, kratzte er doch an seinem absoluten Herrschaftsanspruch. So kam es bald zu Christenverfolgungen. Gläubige mussten unfreiwillig vor den kaiserlichen Nachstellungen fliehen.
Egal ob einer aus diesem oder jenem Grund unterwegs war: Wichtig war, dass er irgendwo in der Fremde Unterschlupf und Zuflucht fand. Gastfreundschaft war darum eine der wichtigsten Tugenden im frühen Christentum. Denn öffentliche Herbergen waren selten und wohl auch selten gemütlich. Kein Vergleich mit heutigen Hotels oder Ferienwohnungen, in denen in den nächsten Wochen wieder die vielen Reisenden unserer Zeit unterkommen werden. Gastfreundschaft beschränkt sich bei uns dagegen häufig auf eine Einladung zum Essen oder Kaffeetrinken und ist ein wenig verkümmert.
Doch Gastfreundschaft ist weniger eine Frage des Raumes als des Herzens. Schon die vielen Menschen aus anderen Ländern, die in den letzten Jahren bei uns in Deutschland Zuflucht genommen haben, fordern unsere Fähigkeit zur Gastfreundschaft aufs Neue heraus. Aber Gastfreundschaft ist auch an anderer Stelle gefragt:
Paulus etwa kritisiert einmal die Gemeinde in Korinth für ihre unverständlichen Gottesdienste. Maßstab bei der Gestaltung der Gottesdienste ist für ihn die Frage, ob die Worte für jemanden verständlich sind, der von außen hinzukommt, und ihn zum Glauben einladen. Aus diesem Blickwinkel sollten wir alles, was wir in der Gemeinde tun, betrachten. Gehen wir etwa auf neue Besucher zu, interessieren wir uns für sie? Oder überlassen wir sie sich selber, sodass sie nie wieder kommen?
Gastfreundschaft ist auch in unserer Zeit keine überholte, sondern eine überaus wichtige Lebenseinstellung. Wichtig nicht nur für die, die sie – vielleicht gezwungenermaßen – in Anspruch nehmen, sondern auch für uns selber. Abraham nahm drei völlig fremde Besucher bei sich auf und tischte ihnen ein Essen vom Feinsten auf. Erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass es Engel waren, die noch eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen sollten. Auch wir können bereichert werden, indem wir andere unsere Gastfreundschaft spüren lassen: etwa in dem sich unser Blick erweitert oder wir Freunde finden. Gute Begegnungen für die Reisezeit des Jahres wünscht Ihnen

Ihre Pfarrerin Hartmann










Foto: pixabay.de

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