Andacht Oktober 2018



Monatsspruch für Oktober


Herr, all mein Sehnen liegt offen vor dir, mein Seufzen war dir nicht verborgen. (Psalm 38, 10)

Liebe Gemeinde!

„Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu
sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.“, heißt es im Text eines neueren geistlichen Liedes von Eugen Eckert. Wohnt diese Sehnsucht auch in Ihnen? Oder sind Sie eher geneigt zu sagen: „Unsinn, von dieser Sehnsucht habe ich noch nie etwas gespürt.“?

Das eine muss das andere nicht ausschließen. Ich glaube, dass die Sehnsucht nach Glück und Liebe, ja, letztlich die Sehnsucht nach Gott in uns allen zu Hause ist. Viele spüren sie oft allerdings nicht oder nicht mehr, weil sie versucht haben, sie anderweitig zu befriedigen. Von den Wirtschaftsunternehmen werden wir kräftig dazu animiert, unsere Sehnsucht nach Glück zu stillen, in dem wir immer mehr und weitere Reisen unternehmen oder uns Autos, technische Geräte oder Kleidung kaufen, die im Trend liegen. Weil unsere innere Sehnsucht aber gar keine Sehnsucht nach materiellen Dingen ist und deshalb auch nicht durch sie befriedigt werden kann, werden ständig neue Trends ins Lebens gerufen. So verdienen die Unternehmen an der inneren Sehnsucht von Menschen.

Andere verspüren ihre Sehnsucht nach Glück vielleicht deshalb nicht mehr, weil sie oft enttäuscht wurden oder frustriert sind. Sie erwarten lieber nichts mehr vom Leben, damit sie nicht noch einmal enttäuscht werden. Es gibt auch Menschen, die sich keinen Anspruch auf Glück zugestehen, etwa weil sie schuldig geworden sind und Unrecht auf sich geladen haben. Zu ihnen gehört der Beter von Psalm 38. Bei seinen Mitmenschen stößt er auf kein Verständnis, sie wenden sich sogar von ihm ab und stoßen ihn so noch tiefer ins Unglück Doch so ganz gelingt es ihm nicht, seine Sehnsucht nach Glück und Liebe zu unterdrücken – zum Glück!

Dieser von Schuldgefühlen geplagte Mensch findet mit seinen Nöten den Weg zu Gott und ins Gebet – und erfährt: Vor Gott liegt mein Sehnen und Seufzen offen. Gott kennt meine innersten Sehnsüchte und Bedürfnisse: nach Heilung, Liebe, Vergebung, Glück. Er wendet sich diesem Menschen mit all seinen Schattenseiten zu und stillt seine Sehnsucht durch seine Nähe. Das hilft ihm, die schwierige Zeit zu überstehen und sich wieder aufs Leben einzulassen.
Seine Worte sind Ermutigung, in uns hinein zu spüren und uns zu fragen: Wonach sehne ich mich? Gott liebt mich mit meinen Defiziten und meiner Bedürftigkeit. Deshalb kann ich sie ruhig zulassen und vor ihm beim Namen nennen. „Dass du, Gott, das Sehnen, den Durst stillst, bitten wir“, heißt es in Eugen Eckerts Lied in der letzten Strophe. Ich bin mir sicher: Wer Gott so bittet, den wird er erhören.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre Pfarrerin Hartmann

Foto: pixabay.de

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