Andacht Februar / März 2020


Jesus Christus spricht: Wachet! (Markus 13, 37; Monatsspruch für März)


Liebe Gemeinde!
Nachts schlafen die meisten von uns, mal besser, mal schlechter. Einige aber müssen wach bleiben: Ärztinnen, Polizisten, Rettungskräfte und andere. Wenn etwas passiert, sind sie direkt ansprechbar und einsatzbereit. Deshalb können wir unbesorgt schlafen.
Schlafen – ein menschliches Urbedürfnis. Wer sich nicht schlafend erholen kann, wird krank. Dennoch fordert Jesus seine Jünger auf zu wachen. „Wachet“ ist das letzte Wort, das der Evangelist Markus uns von ihm überliefert, bevor Jesus seinen Leidensweg antritt. Er beendet mit dieser Aufforderung sozusagen seine Mission. Jesus weiß: Die, die ihm nachfolgen, neigen dazu, manchmal wichtige Dinge zu verschlafen – mal im wörtlichen, mal mehr im übertragenen Sinn. Wer aber wacht, weiß und erlebt mehr.
Schon am Anfang seines Lebens spielen wachsame Hirten eine wichtige Rolle: Sie allein sind es, die erfahren, dass in dieser Nacht in Bethlehem etwas Wichtiges geschieht, nämlich, dass der Retter geboren wird. Als Erwachsener, während seines Wirkens, verbringt Jesus selber so manche Nacht wachend und betend, um neue Kraft für seinen Auftrag zu bekommen und sich neu auf Gott auszurichten. Wachen und beten scheinen also unmittelbar zusammen zu gehören. Kurz nachdem Jesus seine Jünger zum Wachen aufgefordert hat, wird er wieder eine schlaflose Nacht verbringen: nämlich als ihm betend gewiss wird, dass der Weg in den Tod vor ihm liegt. Jesu Jünger aber schlafen ein, während er verzweifelt mit Gott ringt.
Ich glaube, wir sind nicht aufgeweckter als die Jünger damals. Dass die Kirche bedeutsame Entwicklungen verschläft, wird ihr ja oft genug vorgeworfen – sicher nicht immer zu Unrecht. Aber auch wir als Einzelne verschlafen wichtige Gelegenheiten, einem anderen zu helfen, ihm ein ermutigendes Wort zu sagen oder Stellung zu beziehen, wo Unrecht geschieht. Dabei regen sich in unserer Zeit so manche unguten Geister, die schon in der Vergangenheit Unglück über unser Land und viele Menschen gebracht haben. Wir haben allen Grund, wachsam zu sein.
Deshalb sollten wir uns in Wachsamkeit üben. Jesus ist mir dabei ein wichtiges Vorbild. Von ihm lerne ich, dass Wachsamkeit und Gebet zusammen gehören. Betend lerne ich, Recht von Unrecht zu unterscheiden und die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen. Betend lerne ich aber vor allem, Gottes Möglichkeiten in den Blick zu nehmen. Ich brauche mich als Christ nicht künstlich zu betäuben, um den Schrecken der Gegenwart zu entgehen. Ich habe, bei allen problematischen Entwicklungen, etwas Positives zu erwarten: nämlich Gottes hilfreiches Eingreifen. Jesu Wiederkehr zur endgültigen Aufrichtung seines Friedensreiches. Ich weiß: Ich kann und muss mich nicht gegen alle möglichen Gefahren absichern. Denn da ist Gott, der über mir wacht, auch wenn mir die Augen zufallen.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Pfarrerin Hartmann



Bild: gemeindebrief.de

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