Andacht Juli/August 2018



Monatsspruch für September


Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. 1. Johannes 4, 16

Liebe Gemeinde!
Ich muss bekennen: Ich gehöre zu den in unserem Land weit verbreiteten Anhängern des Bargeldes. Zum einen verliere ich im Zweifelsfalle lieber ein paar Geldscheine als gleich meine EC-Karte. Zum anderen finde ich, dass man beim Umgang mit Münzen und Scheinen ein besseres Gefühl für den Wert des Geldes behält. Dumm steht man natürlich da, wenn irgendwo Kleingeld benötigt wird und man nur einen mehr oder minder großen Geldschein im Portemonnaie hat.
Nicht um das schnöde Geld, sondern um die Liebe geht es im Monatsspruch für August: „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (1. Johannes 4, 16) Dieser Bibelvers zählt zu den bekannten und beliebten Bibelworten. Gerne wird er von den Eltern eines Täuflings ausgesucht, um ihr Kind als Taufspruch durch sein Leben zu begleiten. Konfirmanden wählen ihn als ihr persönliches Lebensmotto und Brautpaare als Leitwort für ihren gemeinsamen Weg. Taufe, Konfirmation, Trauung – sie markieren Wendepunkte an unserem Lebensweg, an denen etwas Neues beginnt und wir uns dessen vergewissern dürfen, dass Gott uns dabei zur Seite stehen wird. An ihnen haben wir aber auch oft viel Grund, Gott für erfahrene Güte zu danken. Es sind Tage, an denen die Liebe zum Leben oder zu einem bestimmten Menschen wie ein großer Geldschein in unserer Hand liegt.
Ja, Ehe und Elternschaft werden oft mit hohen Erwartungen begleitet. Die partnerschaftliche Liebe wird stark romantisiert. Diese romantischen Vorstellungen halten der Nüchternheit des täglichen Miteinanders nicht immer stand. Vor allem auf Müttern, aber auch auf Vätern lastet ein hoher Druck, in allen Bereichen perfekt zu sein, also großes Engagement im Beruf zu zeigen und dennoch immer für ihre Kinder da zu sein. Wer kann diesen Erwartungen schon gerecht werden? Da steht man im Alltag mit seinen hohen Idealen da wie mit einem großen Geldschein und weiß nichts damit anzufangen.
Wie gut, dass die Liebe nicht von uns abhängt und nicht erst von uns erfunden werden muss. Nein, sie war längst da, bevor wir und die Menschen, die uns am Herzen liegen, zur Welt kamen: Gott ist Liebe, und mit ihm war sie seit Anbeginn der Welt vorhanden, wie ein großer, nicht angebrochener Geldschein. Aber Gott hat seine Liebe dann in die kleine Münze des menschlichen Miteinanders umgesetzt, als er in Jesus Christus Mensch wurde, sich den Menschen in sehr persönlicher Weise zuwandte und für jeden einzelnen da war. In diese Liebe sind auch wir eingeschlossen. Ihrer können wir uns vergewissern, Tag für Tag, im Gebet, im Hören auf sein Wort. Gott ist uns in Liebe zugewandt, und er schenkt uns die Kraft, selber unsere großen Gefühle und hohen Ideale in die kleine Münze täglichen Miteinanders umzusetzen. Dabei verhält es sich mit der Liebe in einer Beziehung auf jeden Fall anders als mit Münzen und Scheinen: Denn wer sie weitergibt, der wird auf Dauer nicht ärmer, sondern reicher.

Ihre Pfarrerin Hartmann

Foto: pixabay.de

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