Andacht Dezember 2019 / Januar 2020


Wer im Dunkel lebt und wem kein Licht leuchtet, der vertraue auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott. (Jesaja 50, 10)

Liebe Gemeinde!
Durch das tragische Schicksal von Hannelore Kohl, der Frau unseres früheren Bundeskanzlers, haben viele von uns zum ersten Mal gehört, dass es Menschen gibt die unter einer Lichtallergie leiden. Schon normales Tageslicht ruft bei ihnen schwerste Verbrennungen hervor, sodass sie sich allenfalls nachts auf die Straße wagen und ansonsten im Dunkeln leben. Wie bedrückend dies sein muss, kann man sich als gesunder Mensch kaum vorstellen.
Was aber auch weniger empfindliche Menschen wahrnehmen, ist, dass wir das Licht der Sonne auf Grund Veränderungen in der Atmosphäre inzwischen schlechter vertragen. Einerseits brauchen wir als Menschen Licht, um gesund zu bleiben. Andererseits schadet uns allzu aggressives, ungefiltertes Licht.
Unsere Seele braucht in ähnlicher Weise Licht wie unser Körper. Es hat im Laufe der Geschichte auch immer wieder Menschen gegeben, die als Lichtgestalten aufgetreten sind, Gurus und politische Verführer. Manchmal haben sich ganze Völker von ihrem Schein blenden lassen und sind ihnen gefolgt. Erst im Nachhinein haben sie die schädlichen Spuren dieses Lichterscheins bemerkt. In unserer Zeit sind es daneben große Wirtschaftsunternehmen, die uns mit ihrem Lichterglanz zu verführen suchen, gerade in der Weihnachtszeit. Ihr Leuchten ist mit Heilsversprechen verbunden: Kaufe diesen oder jenen Artikel, und in deinem Leben wird es hell und freundlich. Doch dieser Schein trügt. Denn Konsum macht nicht dauerhaft glücklich, sondern weckt schnell neue Wünsche und lässt unser Inneres leer. Spätestens wenn nach Weihnachten das Portemonnaie leer ist, kommt bei so manchem die Katerstimmung.
Aber wir Menschen brauchen doch Licht, unsere Seele genau wie unsere Körper. Deshalb kann es nicht die Lösung sein, uns sozusagen in ein Schneckenhaus zu verziehen und im Dunkeln zu leben. Wie gut, dass uns das Weihnachtsfest die Nachricht von einem wohltuenden, herzerwärmenden Licht bringt: von dem Gott, der als Kind in der Krippe zu uns kommt, in einem dunklen Stall und ärmlich Verhältnissen. Das Licht, das vom Kind in der Krippe ausgeht, ist sozusagen dunkelheitserprobt. Deshalb verletzt es uns nicht, sondern tut uns gut. In Jesus zeigt Gott uns, dass er nichts von uns haben will, sondern sich uns schenkt, nicht protzt, sondern uns durch seine Liebe zu gewinnen sucht. Diesem Gott können wir vertrauen. Vor seinem Licht brauchen wir uns nicht schützen, sondern können uns ihm getrost aussetzen. Es tut gerade denen wohl, in deren Leben es ohnehin gerade dunkel ist, weil sie traurig, einsam oder verzweifelt sind.
Ich wünsche Ihnen Advents- und Weihnachtstage sowie einen Jahresbeginn im Schein dieses herzerwärmenden Lichts
Ihre Pfarrerin Hartmann

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