Liebe Brüder und Schwestern,
nach dem Auftakt im vergangenen Jahr möchte ich auch in diesem Jahr wieder Passionsandachten mit Ihnen feiern.
Dazu treffen wir uns immer mittwochs um 19:30 Uhr in unserer Kirche. Los geht es am 10. Februar, Aschermittwoch und endet wieder am Gründonnerstag (24. März) mit einem Agape-Mahl im Anschluss an die Andacht.
„Wenn etwas von Herzen kommt, dann geht es meistens ums Ganze: aus vollem Herzen singen, von ganzem Herzen lieben, mit ganzem Herzen bei der Sache sein. Das Herz ist als Organ der Kleinlichkeit nicht geeignet, es lebt die Fülle und die Weite! Und es gibt der Barmherzigkeit ihren Namen. Unser Herz bleibe der offene Ort des Mitmenschlichen. Wenn es sich nicht verhärtet und verschließt, hat es viel Platz für Andere. So können wir einander ins Herz schließen, können teilen, gönnen und verzeihen.
Diesem leidenschaftlichen Organ wollen wir in der Fastenzeit unsere Aufmerk-samkeit widmen: „Großes Herz! Sieben Wochen ohne Enge“, unter diesem Motto laden wir Sie ein zu entdecken, was Ihr Herz weit macht. Einfach mal jemanden einladen, den wir noch nicht kennen. Und einander mit Neugier und ohne Vorbehalte begegnen. Teilen, was da ist, und erleben, dass es für alle reicht. Dass da immer noch Platz ist, wenn jemand hinzukommt. „Sieh‘ das mal nicht so eng“, sagen wir, und es lohnt den Versuch. Sich über das Glück der anderen freuen – und lachen können über den eigenen Neid. Nicht mehr aufrechnen, was war – und Vergebung schenken.
Diese innere Weite öffnet den Blick nicht nur für den Nachbarn jenseits des Gartenzauns, sondern auch für den Flüchtling, der von weit her kommt. Wir können Wohnraum, Arbeit und sogar Heimat teilen. Ein großes Herz taugt als guter Gastgeber und Dolmetscher, der enge Grenzen überwindet.
Wir können dabei aus der Fülle schöpfen, denn unser großes Herz ist gehalten in Gott. Wir müssen nicht immer sorgen und rechnen, denn: „Gott kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk“ (2. Korinther 9, 8).
Wir wünschen Ihnen erfüllende Begeg-nungen in der Weite Ihres Herzens und eine gesegnete Fastenzeit.
Ich freue mich auch in diesem Jahr wieder auf anregende Impulse und eine intensive Zeit mit Ihnen!
HERZLICH WILLKOMMEN!
Andreas Bärtel