Danket dem Herrn aller Herren, der allein große Wunder tut, denn seine Güte währet ewiglich. Psalm 136, 3-4
Eine hilfreiche Betrachtung zum Begriff Dankbarkeit finden wir bei Dietrich Bonhoeffer. Er schreibt: „Dankbarkeit ist demütig genug, sich etwas schenken zu lassen. Der Stolze nimmt nur, was ihm zukommt. Er weigert sich, ein Geschenk zu empfangen. Dem Dankbaren wird alles zum Geschenk, weil er weiß, dass es für ihn überhaupt kein verdientes Gut gibt. Es geht in der christlichen Gemeinschaft mit dem Danken, wie sonst im christlichen Leben, nur wer für das Geringe dankt, empfängt auch das Große. Wir hindern Gott, uns die großen geistlichen Gaben, die er für uns bereit hat, zu schenken, weil wir für die täglichen Gaben nicht danken.“
In der Theorie gibt es eine denkbar einfache Lösung: Man muss beschließen, Gott zu danken und zu loben, egal wie man sich fühlt, egal wie es einem geht und ohne Ansehen der Situation. Man muss beschließen, einfach immer dankbar sein zu wollen.
Aber ist das möglich, in schweren Zeiten genau so dankbar sein zu wollen wie in guten? Das, was Gott mir gibt, dankbar aus seiner Hand zu nehmen, das ist der Leitgedanke in einer jeden Situation. Ich glaube, es ist keine leichte Aufgabe, eine „Kultur der Dankbarkeit“ in seinem Leben zu etablieren, aber es ist auch keine unlösbare!
Als Vorsatz für das Jahr 2016 habe ich gefasst, „Dankbar sein“ zu wollen und vor allem AKTIV zu werden. Als Hilfe und Ansporn soll die „Danke-Box“, die Sie auf dem Foto sehen, dienen. Im Gottesdienst am 10.01.2016 haben wir das Thema „Dankbarkeit“ näher betrachtet. Dort habe ich ein Urlaubsfoto, eine Liste mit Namen und einen Zweig von einem Olivenbaum in die Box geworfen. Alle Gottesdienstbesucher hatten die Möglichkeit, Dinge, für die sie dankbar sind, auf einen Zettel zu schreiben und ebenfalls in die Box zu werfen. Die „Danke-Box“ wird das ganze Jahr hinten in unserer Kirche stehen und wann immer Sie möchten, können Sie etwas hineingeben, das kann eine Eintrittskarte sein, eine Postkarte, eben etwas, das zeigt, für was Sie dankbar sind. Am Ende des Jahres wollen wir im Rahmen einer Andacht die Box öffnen und uns noch einmal ganz bewusst Zeit nehmen und uns anschauen, was das Jahr 2016 geprägt hat.
Ich bin gespannt, was am Ende des Jahres aus der Box zutage tritt, welche Erinnerungen, welche Gedanken, eben welche Dinge, für die wir dann noch einmal ganz gezielt „Danke“ sagen wollen.
Andreas Bärtel